Photovoltaikanlage
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Innovatives Photovoltaik-Großprojekt beim Wasserverband
Der Verband, welcher in der verbandseigenen Kläranlage in Weissenstein die Abwässer aus dem unteren Drautal (Mauthbrücken bis zur Firma Omya in Gummern) reinigt, setzt seit kurzem mit einem zukunftsweisenden Photovoltaik- und Speicherprojekt ein starkes Zeichen für nachhaltige Energieversorgung und Versorgungssicherheit.
Im Rahmen des Projekts wurde eine leistungsstarke Photovoltaikanlage mit einem Gesamtausbau von 320 kWp errichtet, die in Kombination mit einem Großspeicher von 645 kWh eine zuverlässige und effiziente Energieversorgung gewährleistet.
Umsetzung in zwei Baustufen
Die Anlage wurde in zwei Baustufen realisiert, um den laufenden Betrieb der Kläranlage nicht zu beeinträchtigen und gleichzeitig höchste Qualität bei Planung und Ausführung zu gewährleisten. Mit der Gesamtfertigstellung erreicht das Projekt nun die volle Ausbaustufe von 320 kWp (Peak) Leistung.
Die Umsetzung erfolgte durch die Fa. Energie Direkt Austria GmbH. Projektleiter war Matthias Schneider, der tatkräftige Unterstützung von seinem Kollegen Manuel Münzer erhielt. Gemeinsam sorgten sie mit ihrem außergewöhnlichen Knowhow für eine reibungslose Abwicklung und die erfolgreiche Fertigstellung dieses technisch anspruchsvollen Projekts.
Tatkräftig unterstützt hat auch IT-Experte Franz Zlöbl von der Firma ASUT in Spittal/Drau für die IT Unterstützung und Integrierung der Anlage ins Leitsystem des Verbandes.
Versorgungssicherheit durch Speichertechnologie
Ein zentrales Element des Projekts ist die vollständige Integration der Kläranlage in das Energiemanagementsystem. Im Falle eines Stromausfalls kann die Kläranlage über den Großspeicher im Notstrombetrieb versorgt werden. Die automatische Umschaltung garantiert, dass der Betrieb auch bei Netzausfällen ohne manuelles Eingreifen aufrechterhalten bleibt. Zusätzlich steht ein Notstromaggregat als alternative Absicherung zur Verfügung.
Damit wurde eine hundertprozentige Ausfallsicherheit geschaffen – ein entscheidender Faktor für eine kritische Infrastruktur. Besonders hervorzuheben ist, dass es sich hierbei um die erste in Österreich funktionierende Anlage mit Huawei Luna 2000 Großspeichern im Notstrombetrieb handelt.
Damit nimmt der Wasserverband Unteres Drautal eine echte Vorreiterrolle ein und setzt neue Maßstäbe für künftige Speicherlösungen.
Moderne Speicherlösung von Huawei
Zum Einsatz kommen Huawei Luna 2000 Speicherlösungen, die modular aufgebaut sind. Insgesamt wurden drei Einheiten mit je 215 kWh Speicherkapazität installiert.
Jeder Speicherblock verfügt über eine AC-Leistung von 105 kW, wodurch eine flexible und skalierbare Energieabgabe möglich ist.
Mit der Gesamtkapazität von 645 kWh ist die Kläranlage in der Lage, über mehrere Stunden hinweg vollständig autark zu arbeiten.
Leistungsstarke Wechselrichtertechnologie
Zur optimalen Nutzung der erzeugten Solarenergie wurden zehn Huawei-Wechselrichter verbaut. Diese sichern eine effiziente Einspeisung und ein intelligentes Energiemanagement zwischen Produktion, Speicherung und Verbrauch.
Zielsetzung: Hoher Eigenverbrauch und Netzstabilität
Ein zentrales Ziel des Projekts war es, die Eigenverbrauchsquote der Photovoltaikanlage auf über 90 % zu steigern.
Dadurch wird möglichst wenig Energie aus dem öffentlichen Netz bezogen, was nicht nur die Stromkosten deutlich reduziert, sondern auch die Leistungsspitzen glättet. Dies führt zu einer Entlastung des regionalen Stromnetzes, da Lastspitzen abgefangen werden und die Eigenversorgung im Vordergrund steht. Gleichzeitig erhöht die Speicherintegration die Unabhängigkeit und stellt eine nachhaltige, klimafreundliche Energieversorgung sicher.
Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit
Mit der Kombination aus Photovoltaik, Großspeicher und Notstromsystem zeigt der Wasserverband Unteres Drautal, wie öffentliche Einrichtungen innovative Energietechnik einsetzen können, um langfristig Kosten zu senken, CO₂-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig Betriebssicherheit auf höchstem Niveau zu garantieren.
Fazit
Mit der 320 kWp Photovoltaikanlage, dem 645 kWh Großspeicher und einem, für den „worst case eines möglicherweise für längere Zeit existierenden Blackout-Scenariums“ ausgestattetem stationärem Notstromaggregats von 200kVa sowie der intelligenten Steuerung aller Anlagenteile, hat der Wasserverband Unteres Drautal ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige und krisensichere Energieversorgung realisiert.
Die erfolgreiche Umsetzung in zwei Bauabschnitten unter laufendem Betrieb, die normgerechte Integration in die Bestandsanlage, die garantierte Ausfallsicherheit machen dieses Projekt zu einem Meilenstein für die Energiewende in Kärnten. Besonders bemerkenswert ist, dass hier die erste in Österreich funktionierende Huawei Luna 2000 Großspeicheranlage mit Notstrombetrieb umgesetzt wurde – ein Leuchtturmprojekt, das weit über die Region hinausstrahlt.
Schritt in Richtung Energieautarkie
Hinzu kommt, dass Kläranlagen ab einer Größenordnung von 20.000EW, wie es im unteren Drautal der Fall ist, entsprechend den neuen EU-weiten Abwasserrahmenrichtlinien ab dem Jahr 2030 20%, ab 2035 40%, 2040 65+5% und 2045 65+35% Energieautarkiegrad nachweisen müssen. Die vom Rat der europäischen Union beschlossenen Maßnahmen traten mit 01. Jänner 2025 in Kraft.
Die jetzige PV-Anlage mit Notstromfunktion im Microgridbereich reduziert an Spitzensonnentagen die Energiekosten der ARA um täglich bis zu 90% und ist in der Lage, Sonnentage bedingt, pro Jahr bis zu 400.000kWh Strom zu produzieren. (Energiebedarf für mindestens 100 Einfamilienhäuser/Jahr).
Somit erfüllt der Wasserverband Unteres Drautal die EU-weiten Vorgaben schon mindestens 15 Jahre früher als gefordert und setzt frühzeitig nachhaltig entscheidende Schritte, den CO² Ausstoß entscheidend durch Green Energie zu reduzieren, gleichzeitig den laufenden Energiekosten massiv entgegen zu wirken und die Versorgungsicherheit dieser kritischen Infrastruktur im Blackout Scenario zu gewährleisten.
Das gesamte Projekt wird durch Eigen-, Landes- und Bundesmittel im Rahmen der Umweltförderung in der kommunalem Siedlungswasserwirtschaft finanziert. Die Amortisation der gesamten Anlage beträgt hier weniger als 7Jahre!









